Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. Franz Kafka

Erfahrungsbericht von Harald, Seelentiere e. V.

Timişoara, mein Besuch im städtischen Shelter mit über 500 verwahrten Hunden. Es war mein erster Besuch im „rumänischen Wien“ , wie die Stadt auch genannt wird. Doch war ich nicht gekommen, um die Sehenswürdigkeiten oder die bestimmt beeindruckende Geschichte der Stadt und der Region kennenzulernen. Das muss leider noch warten. Mein erster Weg führte mich in das städtische Tierheim. Adriana hatte sich die Zeit genommen, um mich herumzuführen um mir selbst ein Bild über die Gegebenheiten machen zu können. Auch was schon im Rahmen der Möglichkeiten der lokalen Tierschützer erreicht wurde, konnte ich sehen. Doch davon in einem anderen Bericht. Zunächst freute ich mich darüber, dass es keine Tötungsstation wie viele andere rumänische Tierheime ist. Schnell wurde ich aber auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. 500 Hunde die warten gesehen zu werden. Viele Große und Ältere unter ihnen, die es besonders schwer haben werden. Hunde , auf die statt eines warmen Körbchens – ein Leben auf wenigen qm wartet. Futter ist ausreichend da , so das sie keinen Hunger leiden müssen. Einmal die Hand durch das oder ans Gitter gereicht, erfuhr ich viele innige Momente mit diesen Seelchen, sah in dankbare Gesichter über den Moment der Zuneigung. Ich schaute in bittende Augen sie doch mitzunehmen. Mit jedem Kennel in den ich blickte, wuchs meine Entschlossenheit sich für diese Hunde einsetzen zu wollen. Sie werden verwahrt, mehr nicht. Denn für mehr reicht das Geld nicht, was der Betreiber des Tierheimes von der Stadt und 7 umliegenden Gemeinden, mit denen er einen Vertrag hat, erhält. Tierarzt -Fehlanzeige. Es bezahlt niemand für die medizinische Versorgung der Hunde. Sie erhalten bei Ankunft die gesetzlich vorgeschriebene Tollwutimpfung, dafür werden EU Gelder bereit gestellt, um die Stadttollwut im Griff zu behalten. Das war es. Ja, richtig gelesen. Kastrationen Fehlanzeige. So ist es keine Seltenheit, das neues Tierelend da entsteht wo es bereits Zuhause ist. Die Illusion einen Tierheimbetreiber mit Tierschutzgedanken gefunden zu haben, war damit schnell wieder zerstört. Adriana erklärte mir, dass er sich Verbesserungen, die von ihr und ihrem Tierschutzverein gemacht werden, anhört und auch annimmt. Am liebsten die, die kein Geld kosten. Aber das kennen doch viele von uns von ihren eigenen Chefs. Aber es ist eine Basis und er lässt auch Veränderungen zum Guten zu.

In den nächsten Wochen werden wir beginnen, die vergessenen Hunde von Timisoara vorzustellen und ihnen eine Chance damit zu geben – ihre Menschen zu finden. Dringlich ist es jetzt erst einmal ca. 200 Hunde zu kastrieren, um weiteres Tierelend zu verhindern. Ein gesonderter Aufruf zur Kastrationsaktion ist zusammen mit Casa Animale e.V. in der Vorbereitung.

Tierliebe Grüße Harald von Seelentiere